Scheinbar grundlose Müdigkeit, Schlappheit, Glieder- und Kopfschmerzen sind die häufigsten Anzeichen für Mangelerscheinungen. Diese können trotz eines gesunden Lebensstils auftreten. Ältere Personen, Schwangere, Babys, Leistungssportler*innen und Personen mit besonderen Diäten gehören meist zu den Risikogruppen. Solche Mangelerscheinungen können leicht durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die Vorteile von Nahrungsergänzungsmitteln und was du bei der Einnahme beachten solltest.
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel sind Tabletten, Kapseln, Brausetabs, Flüssigkeiten und Pulver, die dich mit zusätzlichen Mineralstoffen, Vitaminen, Aminosäuren, Ballaststoffen und Fettsäuren versorgen, die du über deine Ernährung möglicherweise nicht ausreichend zu dir nimmst. In Nahrungsergänzungsmitteln sind diese Stoffe besonders konzentriert. Wie der Name sagt, können sie deine Nahrung ergänzen, sie sollten sie jedoch nicht ersetzen.
Ergänzungsmittel und Arzneimittel kommen meist in ähnlicher Form daher und unterstützen die Gesundheit deines Körpers. Trotzdem sind sie voneinander zu trennen. Arzneimittel reagieren mit unserem Körper. Dabei wird entweder eine Reaktion hervorgerufen oder blockiert. Das führt zu einer Veränderung im Körper. Sie dienen dazu, Krankheiten und andere körperliche Leiden zu heilen.
Ergänzungsmittel unterstützen den Körper dagegen nur bei seinen regelmäßigen Abläufen. Sie ergänzen lediglich die Ernährung gesunder Personen und dürfen nicht mit der Heilung körperlicher Beschwerden werben. Sie gehören zu den Lebensmitteln und unterliegen damit dem Lebensmittelrecht. Die Mengenangaben auf der Verpackung und zugelassene Höchstmengen sind weniger streng reglementiert als bei Arzneimitteln.
In welchen Fällen ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll oder notwendig?
Vitamin K
Vitamin K unterstützt die Blutgerinnung. Es trägt zur besseren Wundheilung bei und schützt vor Hirnblutungen. Menschliche Muttermilch hat von Natur aus einen niedrigen Vitamin-K-Gehalt. Daher sollten Neugeborene nach der Geburt Vitamin K verabreicht bekommen.
Magnesium
Muskelkrämpfe und anhaltende Müdigkeit sind häufige Anzeichen eines Magnesiummangels. Magnesium ist vor allem in Vollkornprodukten und Gemüse enthalten. Personen, deren Körper durch Abführ- oder Entwässerungsmittel viel Flüssigkeit verloren geht, können an einem Magnesiummangel leiden. Ebenso können Alkoholkranke und Personen, die an Magen-Darmerkrankungen leiden, anfällig sein. In diesen Fällen ist eine Supplementierung sinnvoll.
Vitamin D
Vitamin D erhält die Zähne und sorgt für stabilere Knochen. Es wird daher insbesondere zur Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose verwendet. Stubenhocker, die bei strahlendem Sonnenschein kaum draußen sind oder Sonnenmuffel, die nur mit hohem UV-Schutz vor die Tür gehen, können Mangelerscheinungen aufweisen. Etwa ab 70 ist der Körper nicht mehr fähig, Vitamin D ausreichend herzustellen. Eine Supplementierung kann dann sinnvoll sein. Ab etwa 80 Jahren ist eine Supplementierung mit Vitamin D zwingend notwendig. In Deutschland bekommen Babys prophylaktisch Vitamin D verabreicht. Du solltest nicht auf Verdacht Vitamin D einnehmen. Eine Überdosierung mit Vitamin D kann zu Nierensteinen und -verkalkung führen. Um bestehende Mangelerscheinungen festzustellen, lässt du am besten von einem Arzt/einer Ärztin ein Blutbild machen.
Kalzium
Kalzium sorgt für gesunde Knochen, Zähne, Nerven und Muskeln, sowie eine schnelle Blutgerinnung. Meist ist wird der Bedarf über die Nahrung ausreichend abgedeckt. Milchprodukte, Brokkoli, Nüsse und mit Kalzium angereicherte Sojaprodukte reichen meist für eine optimale Kalziumversorgung. Trotz Vorkommnis in pflanzlichen Lebensmitteln, kann eine Supplementierung bei einer veganen Lebensweise oder Laktoseintoleranz sinnvoll sein. Weiterhin leiden Frauen, die bereits die Wechseljahre hinter sich haben oder über 65 sind oft an Kalziummangel.
Vorteile von Nahrungsergänzungsmitteln
1. Schnelle Hilfe für gefährdete Personen
Bestimmte Personen sind aufgrund ihrer Diät, ihres Alters oder außergewöhnlichen Umständen anfällig für Mangelerscheinungen. Die tägliche empfohlene Magnesiumzufuhr liegt beispielsweise bei 300 mg für Frauen und 350 mg für Männer über 25. Bananen gelten als klassisches magnesiumreiches Lebensmittel. Um den täglichen Magnesiumbedarf zu decken, müsste man täglich etwa 10 Bananen essen. Für die meisten Menschen ist das nicht machbar. Mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln kann der tägliche Magnesiumbedarf gedeckt werden, ohne zu große Mengen an Lebensmitteln konsumieren zu müssen.
2. Gezielte Nährstoffzufuhr
Die Dosierung von Nährstoffen kann mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gezielt erfolgen. Bei natürlichen Lebensmitteln kann der Nährstoffgehalt schwanken und die Dosierung nicht genau bestimmt werden. Zudem können so auch Nährstoffe zugeführt werden, die nicht in der Natur vorkommen. Kreatin beispielsweise ist ein Stoff, der bei Fitnessbegeisterten besonders beliebt ist. Er trägt zu einem schnelleren Muskelaufbau und einer gesteigerten Muskelkraft bei. Kreatin kommt nicht einzeln in natürlichen Lebensmitteln vor. Stattdessen kann es supplementiert werden, um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
3. Einfache Lagerung
Supplemente gibt es in kleinen praktischen Abpackungen. Sie können ideal verstaut und transportiert werden. Sie sind überall griffbereit. Gerade wenn du unterwegs bist und dich weniger ausgewogen als üblich ernährst, können sie die perfekte Ergänzung zu deiner Ernährung sein.
Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln
1. Schwankende Qualität
Supplemente unterliegen nicht den strengen Regelungen zu Inhaltsstoffen wie Arzneimittel. Es gibt daher starke Unterschiede in der Qualität der einzelnen Präparate. Wenn du deine Nahrungsergänzungsmittel im Ausland kaufst, sollst du besonders gut auf die Inhaltsstoffe achten. Aufgrund anderer rechtlicher Bestimmungen ist die Kontrolle der Qualität meist noch schwieriger. Es ist empfehlenswert, dass du auf eine entsprechende Zertifizierung achtest.
2. Wechselwirkungen
Da Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln gehören, müssen sie nicht mit Hinweisen zu möglichen Wechselwirkungen versehen werden. Wechselwirkungen von verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten können gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Sie können ihre Wirkung verlieren oder direkt zu gefährlichen Nebenwirkungen führen.
3. Verunreinigung
In Nahrungsergänzungsmitteln können häufig Schadstoffe vorkommen. Natürliche Giftstoffe und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können auch in pflanzlichen Produkten enthalten sein. Auch illegale Zutaten oder gesundheitsschädliche Mikroben können dabei vorkommen. Insbesondere bei Produkten für Sportler*innen werden anabole Substanzen beigemischt, um das Produkt besser verkaufen zu können. Achte hierbei am besten auf Bioverfügbarkeit.
4. Überdosierung
Eine übermäßige Dosierung kann verschiedene Folgen haben. Eine Überdosierung kann zu akuten Symptomen wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall führen. Dies ist beispielsweise bei einer Überdosierung Vitamin D der Fall. Häufig hat eine Überdosierung auch langfristige Folgen. Daraus können ein erhöhtes Krebsrisiko, Herz-Kreislauf-Krankheiten und eine geringere Lebenserwartung resultieren.
Worauf du beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln achten solltest
Lass dich beraten!
Um zu hohe Dosierungen und gefährliche Nebenwirkungen zu vermeiden, solltest du die Einnahme mit einem Spezialisten abklären. Dein Hausarzt oder deine Hausärztin, ein*e Ernährungsberater*in oder Fachapotheker*in mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung können dir dabei helfen. Sie können dir auch helfen, die richtige Menge zu ermitteln. Gemeinsam könnt ihr berechnen, wie hoch deine tägliche Dosis von einem Nahrungsergänzungsmittel sein sollte. Du solltest leicht unter deinem täglichen Bedarf bleiben, da du im Normalfall noch Nährstoffe über deine Nahrung aufnimmst. Außerdem solltest du die Packungsbeilage auf Alters- oder Personenbeschränkungen und Warnhinweise überprüfen.
Kaufe bei einem seriösen Anbieter!
Am besten kaufst du deine Nahrungsergänzungsmittel in der Drogerie, im Supermarkt, in der Apotheke oder bei seriösen Online-Shops. Vorsicht ist bei ausländischen Online-Shops geboten. Die Produkte könnten Schadstoffe enthalten oder zu hochdosiert sein. Seriöse Online-Shops sind zugelassene Versandapotheken oder Online-Shops ansässiger Geschäfte. Achte dabei auf eine entsprechende Zertifizierung!
Setze auf Natürlichkeit: Bioverfügbarkeit und Nachhaltigkeit!
Viele Menschen achten beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln auf die Natürlichkeit des Produkts. Die Bioverfügbarkeit und Nachhaltigkeit ist bei Nahrungsergänzungsmitteln kein unwichtiger Faktor. Bio-Ergänzungsmittel unterliegen strengeren Auflagen. Daher solltest du im Optimalfall auf Bioverfügbarkeit achten. Verunreinigungen und schädliche Chemikalien billig produzierter Rohstoffe werden bei Bio-Nahrungsergänzungsmitteln herausgefiltert. Außerdem wird bei der Gewinnung von Bio-Lebensmitteln mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Du tust damit nicht nur dir, sondern auch deiner Umwelt etwas Gutes. Achte auch hierbei auf eine entsprechende Zertifizierung!
Sollte ich nun zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen?
Auch wenn es bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln viel zu beachten gibt, können sie eine praktische Ergänzung zu deiner Nahrung sein. Da du einen Großteil deiner benötigten Vitamine und Mineralstoffe bereits über deine Nahrung zu dir nimmst, ist eine Einnahme nicht immer notwendig. Falls du den Verdacht hast, an Mangelerscheinungen zu leiden oder du zu einer potentiell gefährdeten Gruppe gehörst, solltest du mit deinem Arzt/deiner Ärztin darüber reden. Er oder sie kann dir Gewissheit verschaffen. Außerdem kannst du so genau herausfinden, welche Nährstoffe du benötigst.
Falls eine Supplementierung für dich notwendig ist, solltest du die Qualität des Produkts überprüfen. Achte auf eine Zertifizierung hinsichtlich der Natürlichkeit und der Bioverfügbarkeit! Supplemente von minderwertiger Qualität bringen dir nichts und können sogar nachteilige Effekte haben.